Griechen, Römer, Karthager, Byzantiner, Normannen, Araber und Spanier - alle
haben sie Taormina umkämpft und erobert und alle haben ihre Spuren dort
hinterlassen. Der Reiz eines Beuchs der Stadt liegt auch darin, unter der
lebhaften, heute vom Massentourismus weitgehend bestimmten Oberfläche die
zahlreichen Spuren der Vergangenheit zu entdecken.
Die Altstadt von Taormina liegt auf einer Felsterrasse etwa 200 m über dem
Meerespiegel, das gesamte Stadtgebiet erstreckt sich allerdings bis hinunter
ans Meer. Von den am Meer ligenden Ortsteilen führt eine Seilbahn in wenigen
Minuten hinauf zum Zentrum der Stadt. Taormina hat viel zu bieten,
allerdings nicht nur den historisch interessierten Besuchern, auch die
Strände in der Umgebung der Stadt die landschaftlich reizvolle Umgebung
und der nahe Ätna locken viele Touristen an.
Was man in Taormina sehen sollte:
das Antike Theater (siehe unten)
das Odeon, ein weiteres Theater aus der römischen
Kaiserzeit, allerdings wesentlich kleiner als das berühmte Antike
Theater
den Dom San Nicolò (15. Jahrhundert)
den Barockbrunnen(1635 gebaut) auf dem Domplatz
den Corso Umberto, die Flaniermeile von Taormina,
eine etwa 1 km lange Fußgängerzone
die Tore Porta Messina und
Porta Catania,
an den beiden Enden des Corso Umberto gelegen
die Piazza IX. Aprile, ein großer, zum Meer hin
offener Platz, mit der Kirche San Agostino und der
Torre dell’Orologio(Uhrturm)
den Palazzo Corvaja (13.-15 Jahrhundert) mit der
für Sizilien so typischen Mischung aus arabischen, byzantinischen und
normannischen Stilelementen
den Palazzo Duchi aus dem 14. Jahrhundert
den Stadtpark von Taormina (Giardino Pubblico), mit
Baumarten aus aller Welt
Die berühmteste Sehenswürdigkeit von Taormina ist das
Antike Theater auch
Teatro Greco (Griechisches Theater) genannt. Von der ursprünglichen,
griechischen Konstruktion aus dem 2. Jahrhundert v.Chr. ist allerdings kaum
noch etwas zu sehen, denn die Römer haben das Theater im 2. Jh. n.Chr.
wesentlich ausgebaut. Es ist 120 m lang, 50 m breit und 20 m hoch und ist,
nach dem von Syrakus, das zweitgrößte antike Theater auf Sizilien. Es bot
Platz für etwa 5.400 Zuschauer.
Die Griechen nutzten es für
Schauspielaufführungen, die Römer für
Gladiatoren- und Tierkämpfe. Ein
großer Teil seiner Berühmtheit ist wohl der spektakulären Aussicht auf den
Ätna zuzuschreiben, die man von den Rängen gegenüber der Bühne hat (siehe
Foto oben). Schon in den Jahrhunderten vor dem Beginn des Massentourismus
wurde dieses Panorama unzählige Male auf Gemälden und Zeichnungen
festgehalten. Goethe, der auf seiner Italienreise im Jahr 1787 auch Taormina
besuchte, nannte das Theater "das ungeheuerste Natur- und Kunstwerk" und
meinte "dass wohl nie ein Publikum im Theater solche Gegenstände vor sich
gehabt".