Immer wieder beeindruckend zu sehen,
und immer wieder wundert man sich, dass er nicht umfällt. Alle Fotos auf dieser Seite:
Wolfgang Pruscha
Warum ist der Turm schief?
Mit dem Bau des Turms wurde im Jahr
1173 begonnen, und schon ein Jahr danach, als man gerade an den Bau der
"dritten Etage" gehen wollte, begann er sich zu neigen. Das nur 3 Meter in
die Tiefe gehende Fundament des Turms war nicht ausreichend für den
lehmig-sandigen Untergrund. So wurden die Arbeiten erst einmal eingestellt.
100 Jahre später (1275) wagte man sich dennoch
an den Weiterbau, indem man versuchte, wenigstens die oberen Stockwerke
wieder ins Lot zu setzen. 1350 war der Turm endlich fertig, im Jahr 1372
dann auch die Glockenstube der obersten Etage. Aber in den folgenden
Jahrhunderten neigte sich der Turm immer mehr, Jahr für Jahr, Zentimeter um Zentimeter: 1350
hatte die Neigung der Turmspitze gegenüber der Vertikalen 1,4 Meter
betragen, 1817 waren es dann schon 3,8 Meter und im Jahr 1995 erreichte der
Turm schließlich seinen negativen Rekord: die Neigung betrug etwa 5,4 Meter!
Die "Rettung" des Turms:
Schon 1990 war der Turm für Besucher gesperrt
worden und es begann eine heftige Diskussion unter Geologen und Architekten,
was man zur Rettung des Turms tun könnte. Mehrere Versuche wurden
unternommen, um dem Turm wieder etwas von der starken Neigung zu nehmen und
ihn möglichst in einer Position zu stabilisieren: Stahlreifen zur
Stabilisierung des zweiten Stockwerks und tonnenschwere Bleigewichte zur
Absenkung der Nordseite des Turms brachten nur wenige Millimeter
"Besserung".
Was schließlich die besten Resultate brachte, war eine massive
Aushöhlung des Erdreichs unter der Nordseite des Turms (auf der linken Seite bezogen
auf das Foto oben), was den Turm um ca. 44 Zentimeter aufrichtete.
Im Jahr 2001, am Ende der umfangreichen Bauarbeiten, wurde der Turm wieder
für die Besucher freigegeben. Heute beträgt die Neigung "nur" noch etwa 5
Meter. Nach Ansicht der Experten ist der Turm jetzt für die nächsten 300
Jahre sicher. Hoffen wir's!
Die siebte (vorletzte Etage) des Turms und die Glockenstube der obersten
Etage. Von hier oben runter zu schauen ist nicht
jedermanns Sache.
Die Basis des Turms
Eine der schweren Glocken im obersten Teil des Turms.
Wenn Sie den Turm besteigen wollen:
Im Inneren des Turms gibt es nur eine sehr enge und steile Treppe und aus
Sicherheitsgründen ist die Zahl der Besucher stark beschränkt. Die Gruppen werden im Abstand von 20 Minuten eingelassen. Die
Eintrittskarten müssen für ein bestimmtes Datum und eine bestimmte Uhrzeit
im Voraus reserviert werden. Sehr oft sind die Tickets allerdings für Tage
oder Wochen ausgebucht. Deshalb ist es empfehlenswert, die Eintrittskarten
vorher im Internet zu buchen: