Reise nach Italien - Die schönsten Städte und Regionen Italiens
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Albenga an der Palmenriviera

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Albenga
Die "Geschlechtertürme" von Albenga
Foto: Michael Müller Verlag

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Ein Spaziergang durch Albenga:

Hoch ragen die roten Türme über eine der schönsten Altstädte Liguriens. Wer in das enge, von einer schützenden Mauer umschlossene Gassengewirr eintaucht, erliegt schnell der Faszination dieses geschichtsträchtigen Ortes. Und hinter jeder Ecke wartet eine Entdeckung: knallrote, zum Trocknen aus dem Fenster gehängte Peperonikränze, alte Reliefs an ehrwürdigen Häuserwänden, idyllische Blicke in Hinterhöfe und auf Türme.

Einzigartig in der Region ist die Zahl der schlanken Geschlechtertürme. Über zehn dieser mittelalterlichen Türme, die sich die reichsten Familien aus Prestigegründen hatten errichten lassen und sich nicht scheuten, mit den Kirchtürmen der Stadt zu konkurrieren, bilden die markante Silhouette Albengas. Der mit über 60 Metern höchste ist die Torre del Comune, die um 1300 für eine adelige Familie gebaut wurde. Gleich daneben erheben sich die Torre del Municipio und der Kirchturm der Kathedrale San Michele. Hier bei der Piazza San Michele, im Herzen der Altstadt, stehen auf engstem Raum die markantesten Bauwerke der Stadt fotogen beieinander.
Das Rathaus von Albenga
Das Rathaus von Albenga
Foto: Davide Papalini
Das vielleicht bedeutendste Gebäude Albengas duckt sich dabei fast schon unscheinbar neben die Cattedrale: das spätantike Baptisterium. Auch die beiden Museen Museo navale romano und Civico Museo Ingauno (siehe unten) befinden an der Piazza San Michele, von der aus die lebhafte Ladengasse Via d'Aste zum breite Largo Doria nahe der Piazza del Popolo führt. Um diesen malerischen Kern des Centro storico erstreckt sich ein überschaubares Labyrinth aus schmalen Gassen, in dem man sich für einen kleinen Spaziergang ruhig einmal „verlaufen“ sollte.
In den engen Gassen der Altstadt
In den engen Gassen der Altstadt
Fotos: Ziegler175 / Ziegler175
Nicht ganz so idyllisch präsentiert sich der Rest der Stadt. Das Strandviertel und der nicht sonderlich romantische Lungomare werden durch den Bahndamm von der Neustadt Albengas abgetrennt, durch die sich kerzengerade Straßen ziehen. Die Piazza del Popolo bildet die Nahtstelle zwischen Neustadt und Centro storico, flankiert von Wohnvierteln und dem Fluss Centa, über dem sich eine rote Brücke elegant ans andere Ufer schwingt.

Das Stadtgebiet von Albenga erstreckt sich weitläufig in der größten Schwemmlandebene der Region. Und wenn schon mal Platz ist in dem an großen Flächen armen Ligurien, dann wird der auch bebaut: mit Obstplantagen und Gewächshäusern, einem kleinen Flughafen, einer Trabrennbahn und zahlreichen kleinen Ortschaften – arg zersiedelt, möchte man meinen, oder eben gut genutzt.

Ein Blick in die Vergangenheit:

Schon in vorchristlicher Zeit war Albenga bevölkert und unter der römischen Vorherrschaft wie auch im Mittelalter erlebte es eine glanzvolle Zeit.

Im ersten vorchristlichen Jahrtausend siedelten Angehörige des mächtigen ligurischen Volksstamms der Ingauni am Ufer des Centa-Flusses. Im 3. Jh. v. Chr., als Rom noch mit Karthago um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeerraum kämpfte, verbündeten sich die Ingauner mit dem punischen Heer gegen das vorrückende Rom. Die letztlich siegreichen Römer gründeten nach der Unterwerfung der ligurischen Widersacher ihrerseits eine Stadt an der Mündung der Centa. Dieses Municipium an der römischen Heeresstraße Via Iulia Augusta entwickelte sich neben Luna, Genua, Vada Sabatia und Albintimilium zu einer der größten römischen Niederlassungen am Rivierabogen: Das rechtwinklig angelegte Albingaunum umfasste ein Forum, einen Hafen, zahlreiche Bürgerhäuser und Villen sowie ein Amphitheater und große Thermalanlagen. Die Weitläufigkeit der Ruinen der Nekropole, die sich über den Hügel Richtung Alassio erstrecken, zeugen von der Größe der Stadt. Nach dem Untergang des Römischen Reichs zerstörten die Langobarden die blühende Hafenstadt am Centafluss bis auf die Grundmauern.
Einige Reste der römischen Thermalanlagen
Einige Reste der römischen Thermalanlagen
Foto: Broenberr
Ab dem 5. Jh. entstand dann ein völlig neues Albenga, das nunmehr auch Bischofsitz war. Ende des 11. Jh. nahm die mittelalterliche Stadt mit einer eigenen Flotte am erfolgreichen ersten Kreuzzug ins Heilige Land teil, der dem Handel einen enormen Aufschwung und Albenga eine gewisse politische Unabhängigkeit brachte. Die Seerepublik Genua musste diesen Aufschwung widerwillig dulden. Verschärft wurde die konfliktreiche Beziehung zwischen den beiden Städten im 12. Jh. dadurch, dass sich Albenga gegen Genua auf die Seite Kaiser Friedrichs II. geschlagen hatte. Doch nach dessen Tod 1250 war die Stadt gezwungen, mit der großen Rivalin ein „Bündnis” einzugehen.

Zwar zeugen die rege Bautätigkeit und besonders die Entstehung der Geschlechtertürme im 13. Jh. vom Selbstbewusstsein der Bürgerschaft von Albenga, doch unter der Vorherrschaft Genuas, das die ligurische Provinz sträflich vernachlässigte und bewusst klein hielt, geriet auch das glanzvolle Albenga langsam in Vergessenheit.
Der antike Römerweg von Albenga nach Alassio
Der antike Römerweg von Albenga nach Alassio - ideal zum Wandern (ca. 8 km)
Foto: Michael Müller Verlag

Sehenswertes in Albenga:

Die Kathedrale San Michele
Die Kathedrale San Michele
Foto:
Mediatus
Kathedrale San Michele:
Die dreischiffige Pfeilerbasilika wurde weitgehend zwischen dem 11. und dem 14. Jh. erbaut. Außen und innen weist San Michele einen erstaunlichen Reichtum an Formen und Stilen auf, der die wechselhafte Geschichte der Umbauten und Restaurierungen augenscheinlich macht: Reste der frühchristlichen Krypta, aus der romanischen Bauphase Fußböden, Rundarkaden und Achteckpfeiler, dann die Gotik, während der die Kirche aufgestockt wurde und die Seitenschiffe sowie den Kirchturm erhielt; schließlich die barocken „Modernisierungen”, die seit dem 16. Jh. hinzukamen: eine erneute Erhöhung des Hauptschiffs (1582) und der Umbau des Hauptportals (1669).

Baptisterium:
Hinter der Kathedrale steht das älteste Sakralgebäude der Stadt und eines der bedeutendsten ganz Liguriens: die Taufkirche aus dem frühen 5. Jh. Das Fundament des gedrungenen Baukörpers liegt ein wenig unter dem Niveau der heutigen Straßenpflasterung. Eigenwillig ist der Grundriss: Während das Baptisterium außen unregelmäßig zehneckig ist, zeigt es sich im Innern achteckig. Die acht Marmorsäulen im Innenraum sind mit korinthischen Kapitellen verziert, in der Mitte platziert ist das ebenfalls oktogonale Taufbecken. Von großem kunstgeschichtlichem Wert sind die gut erhaltenen byzantinischen Mosaiken (spätes 5. Jh.) in der Altarnische des Baptisteriums.
Die Kathedrale San Michele
Das Baptisterium
Foto: Erik den yngre
Civico Museo Ingauno in der Torre del Comune:
Albengas höchster Geschlechterturm beherbergt im Erdgeschoss das kleine Stadtmuseum, das v. a. spätantike Fundstücke aus Albingaunum zeigt (teilweise Einblick auch von der Gasse aus). Die Torre del Comune ist zugleich Zugang zum Innenraum des Baptisteriums (s. o.).
Geöffnet: Mitte Juni bis Mitte Sept. Di–So 9.30–12.30 und 15.30–19.30 Uhr, sonst 10–12.30 und 14.30–18 Uhr, Mo geschlossen.
Die Torre kann auch bestiegen werden: tägl. 18–19 Uhr (außer Mo); da sich die Zeiten gelegentlich ändern, besser bei der I.A.T. oder in der Biglietteria nachfragen.

Museo Navale Romano:
Das „Museum der Römischen Seefahrt” im Palazzo Peloso Cepolla, am westlichen Ende der Kathedralenpiazza San Michele, verdankt seine Existenz einem archäologischen Glücksfall: Im 1. Jh. v. Chr. sanken zwei voll beladene römische Frachtschiffe in den küstennahen Gewässern der Riviera di Ponente. Im Lauf der Jahrhunderte wurden sie mit Sediment bedeckt, dadurch geschützt und schließlich in den 1950er und 1970er Jahren entdeckt und geborgen. In den Schiffsrümpfen lagerten nach gut zwei Jahrtausenden nahezu unversehrt Hunderte von Amphoren und Gefäßen, in denen spanischer Wein, Öl, Nüsse und Getreide transportiert worden waren. Ein Großteil der spektakulären Funde ist hier ausgestellt: eine sehenswerte Sammlung aus schlanken und weniger schlanken Amphoren, Bleiankern, Bootszubehör, Keramikgeschirr etc.
In den mit Fresken geschmückten Museumssälen ist zudem eine wertvolle Sammlung von Apotheker-Keramik zu sehen; die blau-weißen Teller und Gefäße stammen aus den einst renommierten Manufakturen von Albisola und Savona.
Geöffnet: Mitte Juni bis Mitte Sept. Di–So 9.30–12.30 und 15.30–19.30 Uhr, sonst 10–12.30 und 14.30–18 Uhr, Mo geschlossen.

Museo Diocesano di Arte Sacra:
Das Diözesanmuseum befindet sich im Bischofspalast gleich neben dem Baptisterium; zu sehen sind unter anderem Teile des Domschatzes, Gemälde genuesischer Künstler aus dem 16./17. Jh., flämische Wandteppiche und einige mehr oder weniger gut erhaltene Fresken.

Dieser Text, der hier mit freundlicher Erlaubnis des Michael Müller Verlags veröffentlicht wurde, ist eine Leseprobe aus dem Reiseführer Ligurien: Italienische Riviera - Genua - Cinque Terre

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