Der "Palazzo Pubblico", der Regierungspalast von San Marino
Foto:
Andreas Trepte
San Marino ist die älteste Republik der Welt, ihre demokratische Verfassung
ist sogar älter als die der Vereinigten Staaten. Es gibt immer zwei
Staatsoberhäupter, die beide jeweils nur 6 Monate im Amt bleiben. Sie werden
jedes Jahr am 1. April und am 1. Oktober vom "Consiglio Grande e Generale",
dem Parlament mit 60 Abgeordneten, neu gewählt. Der Außenminister von San
Marino ist gleichzeitig Regierungschef. Alle 5 Jahre wird das Parlament neu
gewählt.
San Marino ist wirtschaftlich natürlich stark mit Italien verbunden, vor der Einführung des
Euro galt hier die die Sanmarinesische Lira, die fest an die
italienische Lira gebunden war. Die äußere Sicherheit des Landes wird vom
italienischen Heer garantiert. San Marino hat zwar ein eigenes kleines Heer,
das aber nur symbolischen Charakter hat.
Die Bürger von San Marino zahlen kaum Steuern, aber wenn man nicht
mindestens einen sanmarinesischen Elternteil hat, ist es praktisch
unmöglich, die Staatsbürgerschaft dieses Kleinstaates zu erwerben.
San Marino wird häufig als "Stadtstaat" bezeichnet, was
aber nicht richtig ist, denn die Hauptstadt San Marino ist nur eine von
mehreren kleinen Städten dieses Landes. Neben der Hauptstadt
San Marino ist auch das
Dorf Borgo Maggiore, nördlich zu Füßen des
Monte Titano, sehr sehenswert. Es ist
einer der wichtigsten Märkte San Marinos und ist durch eine Seilbahn mit der
Hauptstadt verbunden (siehe das Foto unten).
Die historische Altstadt von San Marino, die seit 2008 Weltkulturerbe der UNESCO
ist, ist zu jeder Jahreszeit voll von
Touristen, von denen im Sommer die meisten von den nahe gelegenen Badestränden der Adria
kommen (Riminiist nur 20 km entfernt). Dennoch lohnt sich ein Besuch in dieser
Mini-Republik auf jeden Fall. Viele Besucher kommen nicht nur wegen der
Sehenswürdigkeiten, sondern auch zum Shopping nach San Marino. In der Tat,
in den winkligen Gässchen der Altstadt gibt es zahlreiche Boutiquen,
Souvenierläden, Bars und Geschäfte, wo man Briefmarken oder die Euro-Münzen
von San Marino kaufen kann, die im freien Umlauf kaum zu haben sind. Was das
Einkaufen betrifft, sollte man sich allerdings keine Illusionen machen: hier ist
fast alles etwas teurer als anderswo.