Das "Casino Nobile", wo die Sammlungen der Galleria Borghese
untergebracht sind Foto:
Hans Weingartz Ein Blick in den schönen Park "Villa Borghese" Foto:
Howardhudson
Die Galleria Borghese ist eines der renommiertesten und faszinierendsten
Museen Roms. Sie befindet sich im im Casino Nobile,
einem Palast im Park Villa
Borghese, im Zentrum von Rom. Das Gebäude, das ein Beispiel für die Architektur des Barock
ist, wurde zwischen 1613 und 1615 errichtet,
seine
Innenräume sind reich verziert mit Fresken, Stuckarbeiten und buntem Marmor.
Die dort untergebrachte Kunstsammlung
geht auf Kardinal Scipione Borghese,
einem Neffen von Papst Paul V. und großem Kunstmäzen zurück. Von Anfang an war
sie als „Tempel der Künste“ konzipiert.
Die Sammlung enthält unter anderen Gemälde von
Antonello da Messina, Bronzino,
Jacopo Bassano, Caravaggio, Leonardo da Vinci, Raffael,
Guido Reni, Rubens, Antonio Tempesta, Tizian und
Veronese, sowie Skulpturen von
Bernini und
Canova.
Als Goethe während seines
Rom-Aufenthalts im jahr 1786 die Kunstsammlung besichtigte, war er
begeistert: "Es sind unsägliche Kunstschätze in dem Besitz des Fürsten"
schrieb er in seinem Reisetagebuch. Wenige Jahre später, im Jahr
1807, nach der Eheschließung zwischen
Camillo Borghese und Pauline Bonaparte, der Schwester Napoleons, musste der
Herzog auf Druck Napoleons jedoch eine große Anzahl antiker Kunstwerke
verkaufen, von denen einige heute zu den Glanzstücken des Louvre gehören.
Die Villa Borghese verlor damals insgesamt 154 Statuen, 160 Büsten, 170
Reliefs, 30 Säulen und mehrere Vasen an Frankreich.
1827 konnte Camillo Borghese jedoch die Skulptur Danae von
Correggio und die von
Antonio Canova geschaffene Figur der
Pauline Borghese als Venus Victrix,
nach Rom zurück erwerben, letztere ist heute die Hauptattraktion der Sammlung
(siehe unten).
Heute gehört die Galleria zu den meistbesuchten Touristenattraktionen Roms.
Einige Meisterwerke der Galleria Borghese
David mit dem Haupt des Goliath (1605), von Michelangelo Caravaggio
Quelle:
Wikimedia Commons Abendmahl (1546), von Jacopo Bassano Quelle:
Wikimedia Commons Göttliche und profane Liebe (1512), von Tizian Quelle:
Wikimedia Commons Apollo und Daphne (1622), von Gian Lorenzo Bernini Quelle:
Wikimedia Commons Danae (1531), von Correggio Quelle:
Wikimedia Commons
Pauline Borghese als Venus Victrix:
Pauline Borghese (1804), dargestellt als Venus Victrix, Göttin der
Liebe. Eine Skulptur von Antonio Canova. Foto:
Architas
Das berühmteste in der Galleria ausgestellte Werk
ist die Skulptur Pauline Bonaparte als Venus Victrix von
Antonio Canova. Die Skulptur ist in einem Saal ausgestellt,
der es ermöglicht, sie rundum zu betrachten, mit einer Beleuchtung, die die
Formen ideal hervorhebt.
Es zeigt Pauline Borghese, die
Schwester Napoleons und
Ehefrau von Camillo Borghese, als
Venus, die Göttin der Liebe. Die Statue ist aus
weißem Marmor und stellt Pauline halb
liegend auf einer antiken Liege dar, mit einem Apfel in der Hand – eine
Anspielung auf das Urteil des Paris.
Das Werk war seinerzeit sehr
skandalös, wegen der sinnlichen Darstellung und der Tatsache, dass
Pauline tatsächlich Modell stand. Dadurch erreichte Canova eine
beeindruckende Realitätsnähe: Haut, Haare, Kissen und Stoffe wirken
erstaunlich lebendig.
Praktische Informationen für die Besucher des Museums:
Anschrift: Piazzale del
Museo Borghese, 5 Roma
Öffnungszeiten: von 9.00
bis 19.00, letzter Eintritt um 17.45. Montags, am 25. Dezember und am 1.
Januar geschlossen,
Wichtig zu beachten:
Der Eintritt ist nur mit vorheriger Reservierung möglich, die Besucherzahl ist
begrenzt. Der Besuch ist auch zeitlich begrenzt (2 Stunden)