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Die Vulkaninsel Stromboli

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Stromboli
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Die Insel Stromboli in Kürze:

Was man über die Insel Stromboli wissen sollte:

Es ist nicht leicht, auf Stromboli zu leben: es gibt keine natürlichen Trinkwasserquellen, die elektrische Energie muss auf der Insel selbst produziert werden und fast alles, was die Einwohner benötigen, muss per Schiff vom Festland herangeschafft werden. Bei den häufigen Stürmen im Winter sind Stromboli und die anderen Inseln der Gruppe manchmal tagelang von jeder Festlandverbindung abgeschlossen.

Stromboli ist nur mit dem Schiff zu erreichen, von Milazzo und Messina (Sizilien), von Neapel (Kampanien) und im Sommer auch von Tropea (Kalabrien). Auf der Insel gibt es keinen Autoverkehr. Die einzigen Transportmittel sind elektrische Mofas, motorisierte Dreiräder, Fahrräder und Esel.
Stromboli Stromboli Die Insel Stromboli, vom Meer aus gesehen
Foto:
BlucoltSan Vincenzo (Stromboli) San Vincenzo (Stromboli) Der Ort San Vincenzo auf Stromboli, mit seinen weißen Häusern. Links sieht man einen der kleinen Strände der Insel, der Sand ist feinkörnig, aber schwarz!
Foto:
Arek Stryjski

Der Vulkan Stromboli:

Die Insel besteht praktisch nur aus dem Vulkankegel, der ca. 930 Meter aus dem Meer herausragt, vom Meeresgrund aus gemessen ist der Vulkan allerdings fast 3.000 Meter hoch. Der Stromboli hat drei Krater, die etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels liegen. Er ist in ständiger Aktivität, er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. In Abständen von etwa 10-15 Minuten gibt es größere oder kleinere Eruptionen mit lautstarkem Auswurf von Gesteinsbrocken und Lavaspritzern. Das ausgeworfene Material fällt jedoch normalerweise in die Krater zurück.

Neben dieser "normalen" Aktivität, gibt es jedoch auch stärkere Ausbrüche mit regelrechten Lavaergüssen, die in der Regel jedoch (zum Glück) alle zur nicht bewohnten Westseite des Vulkans erfolgen, über die sogenannte "Sciara del Fuoco" (Straße des Feuers, siehe die beiden Fotos unten). Der größte Ausbruch des Vulkans mit Lavaflüssen auch zur bewohnten Seite der Insel erfolgte im Jahr 1930 und hatte drei Todesopfer zur Folge. Die letzten größeren Ausbrüche waren in den Jahren 2003, 2007 und 2020 mit beträchtlichen Lavaergüssen und Auswürfen von Gesteinsbrocken, die einige Häuser in Ginostra zerstörten, aber glücklicherweise keine Opfer forderten.
Die 'Sciara del fuoco'
Die "Sciara del fuoco" auf der Westseite des Vulkans, über die sich normalerweise die Lava ins Meer ergießt.
Fotos:
Tim Bekaert / Rolf Cosar
Die 'Sciara del fuoco'
Die 'Sciara del fuoco'
Die "Sciara del fuoco" auf der Westseite des Vulkans, über die sich normalerweise die Lava ins Meer ergießt.
Fotos:
Tim Bekaert / Rolf Cosar
Der Vulkan steht unter ständiger Überwachung. In den Zeiten stärkerer Aktivität oder bei größeren Ausbrüchen ist er für Touristen gesperrt, bei "normaler" Aktivität kann man ihn jedoch zu Fuß in etwa 3 Stunden ersteigen (in geführten Gruppen) und kann vom höchsten Beobachtungspunkt aus, der etwa 150 Meter oberhalb der Krater liegt, ein unvergleichlich spektakuläres Schauspiel erleben. Der Aufstieg ist zwar anstrengend, man braucht dazu allerdings keinerlei bergsteigerischen Kenntnisse.
Die Krater des Stromboli bei Tag Die Krater des Stromboli bei Tag Die drei Krater des Stromboli bei Tag...
Foto:
Wolfgang Beyer
Die Krater des Stromboli bei Nacht Die Krater des Stromboli bei Nacht Die Krater des Stromboli bei Nacht Die Krater des Stromboli bei Nacht ... und bei Nacht
Fotos:
Wolfgang Beyer / Stefan_fotos / Petr Sporer

Meine Besteigung des Stroboli:

Im Jahr 1982 hatte ich (der Webmaster dieser Seiten) selbst die Gelegenheit, den Vulkan zu besteigen. Damals konnte man noch auf eigene Faust und ohne Führer den Aufstieg angehen und sogar, ausgerüstet mit der richtigen Kleidung und mit Schlafsack, auf dem Gipfel die Nacht verbringen - was ich mir nicht entgehen ließ. Natürlich in gebührendem Abstand von den Kratern.

In der Nacht ist die Aktivität des Vulkans noch spektakulärer: man kann dann nicht nur die Explosionen, die Materialauswürfe und die Rauchwolken sehen und hören, man fühlt nicht nur das gelegentliche leichte Zittern unter den Füßen und bemerkt nicht nur, dass der Boden an eingen Stellen wärmer ist als an anderen. Man sieht auch deutlich die rote Glut der Krateröffnungen und der Lavaspritzer. Auf die Dauer wird der feine Lavastaub, der jede Eruption begleitet, jedoch ziemlich lästig: nach einiger Zeit spürt man ihn in Nase und Mund und die Gesichter werden nach und nach von einem zarten Grauschleier überzogen, so dass man nach ein paar Stunden dort oben wie ein Zombie aussieht. Es war wahrscheinlich die aufregendste und abenteuerlichste Nacht meines Lebens. Aber mein (noch nicht digitaler) Fotoapparat musste damals dran glauben: der feine Staub blockierte zuerst seine empfindliche Mechanik und nach einem Wechsel der Filmrolle ließ er sich nicht mehr richtig schließen: Fotos Ade.

Heute ist es strengstens verboten, ohne autorisierten Führer den Vulkan zu besteigen (nur bis zu 400 m Höhe kann man sich frei bewegen), es gibt Kontrollen und wer es trotzdem versucht, muss mit empfindlichen Geldbußen rechnen.

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Der Bericht von Ralf Gryl:

Ralf Gryl hat im Frühjahr 2007 mit seiner Frau drei Monate auf der Insel Alicudi (oben auf der Karte, ganz links) verbracht. Natürlich wollten auch sie die nahe gelegene Insel Stromboli besuchen und den Vulkan besteigen. Der Bericht darüber zeigt deutlich die Faszination eines solchen Unterfangens. Er beginnt in dem Moment, in dem Ralf und seine Frau Kerstin mit der Fähre an der Insel Stromboli anlegen:

"Kurz vor Mittag haben wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen und die Insel Stromboli empfängt uns mit Menschenscharen und lautem Motorengeknatter. In den schmalen Gassen müssen wir uns alle Augenblicke an die Hauswände drücken, wenn sich die „Ape"-Dreiräder ihren Weg bahnen. Jetzt überholt uns das Inseltaxi, ebenfalls ein „Ape"-Dreirad. „Stromboliana" heißt das Gefährt, so ist auf einem Schild am Fahrerhaus zu lesen. Auf der offenen Ladefläche sind zwei schmale Sitzbänke befestigt - na dann gute Fahrt!

Die Agentur der Vulkanführer, werbewirksam „Magmatrek" genannt, hat schon geöffnet. Wir erledigen die Formalitäten, tragen uns in die Namenslisten ein und leisten mehrere Unterschriften. Verständlich, man will sich absichern, denn schließlich ist der Stromboli ein aktiver Vulkan und kein Disneyland mit Lasershow. Wir denken wehmütig ans Jahr 2001 zurück, als man es noch nicht so genau nahm und wir führer- und formalitätenlos dem Stromboli aufs Haupt steigen durften.
Der Vulkan bringt sich durch achtungserheischende Geräusche in Erinnerung. Mal ein dumpfer Knall, dann ein Pfeifen, wie bei einem vorbeifliegenden Düsenjet. Gleich hinter dem verfallenen Friedhof von Stromboli finden wir einen neu angelegten Pfad, der mit wunderschönen Ausblicken auf Stromboli-Ort an der Flanke des Vulkanriesen entlang führt. Dann verfolgen wir diesen herrlichen Höhenweg bis zum alten Observatorium, in der heißen Nachmittagssonne eine schweißtreibende Angelegenheit. Doch zum Glück bleibt uns noch eine Ruhestunde auf dem Kirchplatz von San Vincenzo, bis wir uns um 16 Uhr vor dem "ufficio", dem Büro der Bergführer, einfinden.

Die Straße vor dem kleinen Geschäft ist voll von Menschen, die genau wie wir heute Abend dem Vulkan aufs Haupt steigen wollen. Es herrscht ein babylonisches Sprachengewirr. Deutsche, englische und französische Satzfetzen erreichen unser Ohr. Die Warteschlage an der Tür des ufficio ist beachtlich, aber nach und nach erhalten alle Hobby-Vulkanologen nach Zahlung von 22 Euro einen Schutzhelm, dessen Farbe sie einem bestimmten Bergführer zuordnet. Mir ist es sehr sympathisch, dass wir zu den „Roten" gehören, die von Mario auf den Berg geführt werden. Außer den rotbehelmten werden noch Escursionisti mit grünen, blauen und weißen Kopfbedeckungen heute Abend am Berg unterwegs sein. Vier Gruppen mit je zwanzig Teilnehmern wollen also dem Feuergott Volcanus huldigen. Nun gut, von Einsamkeitsgefühlen werden wir also in jedem Fall verschont bleiben.

Der Aufstieg erfolgt über einen neu angelegten Weg, den wir im unteren Teil schon von unserer Nachmittagswanderung kennen..."

Wenn Sie den ganzen Bericht von Ralf Gryl lesen wollen klicken Sie hier (pdf-Dokument).

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