Das Podelta (im Süden der Region Venetien, angrenzend an die Region Emilia
Romagna) stellt eine Naturschönheit ersten Grades dar, die vor allem für
Radtouristen, Wanderer und für diejenigen, die die Naturbeobachtung und
Ausflüge mit dem Boot oder mit dem Kanu lieben, zu den wichtigsten Zielen
Italiens zählt. Leider wird es von vielen Reiseführern immer noch etwas stiefmütterlich
behandelt.
Früher war das
Podelta vor allem bei Jägern und Fischern beliebt, die hier auf einen nahezu
unerschöpflichen Reichtum von Fischen und Vögeln hoffen konnten. Heute sind es
weniger Gewehre und Angelruten, als vielmehr Ferngläser und Fotoapparate, mit
denen hier auf Jagd gegangen wird. Aber die Ausbeute ist auch heute noch
reichhaltig: das zum großen Teil unter Naturschutz stehende Delta des Po bietet
eine Flora und Fauna, die es so nur noch selten zu beobachten gibt. Das ist auch
der Grund, warum das Podelta zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört.
Das Podelta ist eine stille Region, der Massentourismus der beliebten
Adriastrände, die gar nicht so weit entfernt sind, scheint hier einer anderen
Welt anzugehören. Das beste Mittel, um die Schönheiten dieser wunderbaren
Landschaften zu genießen, ist das Fahrrad oder das Kanu, beides können Sie hier auch ausleihen. Für die weniger
Sportlichen bieten sich sich die Ausflüge mit dem Motorboot an, die in Porto
Tolle angeboten werden. Obwohl der Mensch in den oft endlos erscheinenden
Landschaften des Deltas manchmal eher ein Randdasein zu spielen scheint, gibt es
hier dennoch viele gute Restaurants, wo Sie Rast machen können und die
regionalen Spezialitäten probieren können.
Der Po ist der
längste und wichtigste Fluss Italiens, der auf seinen 652 Kilometern ganz
Norditalien von Westen nach Osten durchfließt und schließlich ins Adriatische
Meer mündet. Seine Quelle liegt in den Hochalpen, wenige Kilometer von der
italienisch-französischen Grenze entfernt. Der Po durchfließt die wichtigen
Städte Turin, Piacenza, Cremona und Ferrara und hat in Jahrtausenden die ganz
Norditalien charakterisierende Poebene geformt. In seinem Einzugsgebiet leben 16
Millionen Menschen und hier ist mehr als ein Drittel der italienischen Industrie
und Landwirtschaft angesiedelt.
Der Po hat im
Positiven wie im Negativen diese wichtige Region Italiens geprägt: als
Wasserstraße in West-Ost-Richtung hat er Handel und Industrie gefördert und die
Ebene, die er geschaffen hat ist außerordentlich fruchtbar und ernährt, nicht
nur durch seine zahllosen Reisfelder, Millionen von Menschen. Auf der anderen
Seite verursachen seine häufigen Überschwemmungen vor allem im Herbst auch heute
noch enorme Schäden und haben in der Vergangenheit zahlreiche Menschenleben
gekostet.
Das Delta des Po umfasst etwa 380 km² (seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 35
km) und besteht aus insgesamt fünf großen kanalisierten und zahllosen kleineren
Flussarmen, die zusammen viele große und kleine Flussinseln bilden. Seine Fläche
vergrößert sich ständig (jährlich um 60 Hektar), da der Po hier ständig große
Mengen an Schlamm, Sand und anderen Feststoffen ablagert. Die Stadt Adria, die
zur Römerzeit einer der wichtigsten Häfen Norditaliens war und dem Adriatischen
Meer seinen Namen gab liegt heute etwa 25 km vom Meer entfernt!
Die Eingriffe des Menschen in die Deltalandschaft:
Die ehemalige Pumpstation Saiarino beherbergt heute ein sehr
interessantes Museum
über die Trockenlegung und die Produktion von elektrischer Energie im
Podelta
Foto: Kikko19
Schon im 16. und 17. Jahrhundert bereitete der Po große Probleme und das nicht nur durch seine häufigen
Überschwemmungen, denen man mit Dämmen und Kanalisierungen Herr zu werden
versuchte. Die Republik Venedig, zu der das Delta gehörte, war besonders besorgt
darüber, weil die Schlammablagerungen des Po, dessen Mündung damals weiter im
Norden lag, den Zugang zum Hafen von Venedig und damit die Lebensgrundlage der
Republik ernsthaft bedrohte. Mit einer für die damaligen Zeiten wahrhaft
unglaublichen Meisterleistung der venezianischen
Wasserbauingenieure wurde der Flusslauf des Po nach Süden umgeleitet und die
tödliche Gefahr von Venedig abgewendet.
Ihr Kommentar zu dieser SeiteWolfgang Derbus: Ich bin begeistert, dass ich diese Seite 2 Monate vor unserer Reise nach Ravenna und Florenz entdeckt habe!
Gut, dass ich noch nicht alle Quartiere gebucht habe.
danke für die Mühe, diese Seite so übersichtlich und reichhaltig, so informativ und ansprechend zu gestalten!
Da werde ich noch manches entdecken, was sich lohnt zu besuchen, zumal wir
nicht soviel Wert auf Event- und Strandleben legen. (22.02.2018)